KIDS || Kinderyoga

with Keine Kommentare

KinderyogaKinderyoga für starke Kinder

Komisch schon, zum Lachen komisch, denn Kinderyoga macht Kindern großen Spaß. Spielerisch entdecken sie ihren Körper und ihre Beweglichkeit. Durch Figuren animiert und fantasievolle Geschichten begleitet, gestaltet Kinderyoga ein vielseitiges Ganzkörpertraining. In Studien wurde nachgewiesen, dass Yoga zur Heilung des Körpers und der Psyche beiträgt.

 

Nicht nur in den USA stürzen sich Wissenschaftler und Mediziner darauf Yoga zu erforschen. Auch hierzulande, an der Charité in Berlin, sind Forschern bahnbrechende Ergebnisse in der Hirnforschung gelungen. Kein Wunder, dass Kinderyoga in Schulen und Kitas Einzug findet.

 

Yoga für Kinder dient hauptsächlich der Gesunderhaltung sowie der Förderung ihrer Konzentration, Differenzierungsfähigkeit, Koordination, Kraftfähigkeit und Beweglichkeit. Fester Bestandteil der Yogapraxis ist die Entspannung, welche die Fantasie anregt und die Kinder aus dem hektischen Alltag löst. Kinderyoga gibt ihnen wichtige Handwerkzeuge in die Hand. Sie lernen Entspannungstechniken, Atemübungen und Haltungen, mit denen sie zukünftig selbst beruhigend auf ihren Körper, beispielsweise in Stresssituationen, einwirken können.

 

 

Kinderyoga, die wichtigsten Fragen

Was ist der Unterschied von Kinderyoga und Yoga für Erwachsene?

Kinderyoga unterscheidet sich von Erwachsenenyoga im Hinblick auf die Fantasie. Die Haltungen haben Pflanzen- oder Tiernamen. Die Entspannungsübungen bzw. Meditationsübungen sind meist Phantasiereisen. Die Haltungen im Kinderyoga sind leichter und von den Haltungen des Erwachsenenyogas abgeleitet. Viele Kinderyoga-Konzepte bauen auf Bewegungsgeschichten auf, die die Kinder anhand von Kinderyoga-Haltungen umsetzen. Kinderyoga existierte bereits im alten Indien, da die Kinder mit Yoga aufwachsen. In Deutschland ist Kinderyoga seit den siebziger Jahren bekannt.

 

Welche Bekleidung? | Bequeme Bekleidung

Beim Kinderyoga dehnen und strecken wir uns in alle Richtungen. Deshalb sollte die Kleidung leicht und locker sitzen. Sie müssen aber nichts Spezielles kaufen.

  • Eine einfache Jogginghose und ein T-Shirt, im Winter noch ein dünner Pullover und (Woll-) Socken reichen völlig.
  • Die Sachen sollten bequem sein, vor allem im Schritt und unter den Armen weit genug geschnitten. Grundsätzlich sollte nichts kneifen oder einengen.
  • Das Material der Bekleidung können Sie danach auswählen, worin sich Ihr Kind wohlfühlt.

 

Kann sich mein Kind beim Kinderyoga verletzen?

Die Ausführung der Kinderyoga-Haltungen wird durch die Trainerin überprüft und korrigiert. Kinder spüren selbst ganz genau, wenn ihnen etwas gut tut, sofern sie dabei nicht unter Druck gesetzt werden. Generell gilt im Kinderyoga: Die Kinder bestimmen selbst wie lange und mit welcher Intensität sie die Übungen ausführen. Kinder lernen dabei auf ihr ganz eigenes Körpergefühl zu hören und die Übungen so lange auszuführen wie sie sich dabei wohlfühlen.

 

Wann sollte mein Kind besser nicht Kinderyoga üben?

Wenn ihr Kind krank ist oder sich nicht wohl fühlt, lassen Sie bitte Kinderyoga und andere sportliche Aktivitäten ausfallen.

 

Ab welchem Alter kann mein Kind Kinderyoga üben?

Unter Anleitung ihrer Eltern oder einer/s erfahrenen Trainerin/s können Kinder ab drei Jahren ihre ersten Kinderyoga-Übungen beginnen.

 

 

Yoga und die Hirnforschung

Einst als esoterischer Kult angesehen, ist Yoga zu einem globalen Interesse geworden. Immer mehr wissenschaftliche Studien weisen in die Richtung, dass Yoga heilt. Das Yoga eine Quelle der Entspannung, dass Sport eine Quelle von Kraft und Gesundheit ist, ist unumstritten. Nur was hat Guru-Gymnastik mit echtem Heilen zu tun?

Kinderyoga

Ob in Berlin, Boston oder Bangalore, an der Humboldt-Universität oder in Harvard: Angesichts zahlreicher positiver Fallberichte von Ärzten und Therapeuten überwinden Wissenschaftler ihre Berührungsängste und stellen die altindische Körperkunst auf den Prüfstand. Seit die Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (NIH) vor einigen Jahren öffentliche Gelder für Yoga-Forschung genehmigten, haben sie eine regelrechte Lawine ausgelöst.

 

Mittlerweile listet PubMed, eine Datenbank der medizinischen Forschung, über 3000 Veröffentlichungen zum Thema auf. Die Anzahl der veröffentlichten Studien haben sich in den vergangenen drei Jahren fast verdoppelt. Mehr als 20 Millionen Amerikaner und fünf Millionen Deutsche praktizieren Yoga. Allein in Deutschland unterrichten 20 000 Lehrer die uralte Kunst des indischen Subkontinents, die alle Kraft nach innen zu lenken vermag. Sie lehren die drei Säulen des Yoga: Atemtechnik (Pranayama), Körperübung (Asana) und Meditation.

kinderyoga

 

Mehr als 2500 Jahre alt sind die Sanskrit-Schriften, die das Wort Yoga erstmals erwähnen. Es bedeutet Joch und wird als „Vereinigung“ übersetzt. Ursprünglich war die Lehre ein rein spiritueller Weg zur Erleuchtung, nur zu erreichen mit Meditation, der Königsdisziplin. Atemtechnik und Körperhaltungen dienten lediglich als Hilfsmittel. Erst im Laufe der Zeit, so die Überlieferung, erkannten Yogis, dass die „Kerze“, der „Sonnengruß“ und Co sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken können.

 

„In Deutschland hat Yoga, anders als in den USA, immer noch etwas Befremdliches.“, so Britta Hölzel, Psychologin und Neurowissenschaftlerin des Instituts für Medizinische Psychologie an der Charité. In ihrer letzten, weithin beachteten Studie konnte Britta Hölzel zeigen, dass schon eine tägliche 30-minütige Yoga-Meditation innerhalb von nur acht Wochen eine deutliche Veränderung in den Gehirnen von extrem gestressten Männern und Frauen bewirkte.

 

kinderyoga

Im Vergleich der Kernspin-Aufnahmen vor und nach den acht Wochen hatte in einigen Hirnregionen, zuständig für Gedächtnis, Lernen und Emotionskontrolle, die Dichte der grauen Zellen deutlich zugenommen. Die Teilnehmer fühlten sich nach der Untersuchung viel besser. Man wisse noch nicht genau, was diese Strukturveränderungen wirklich bedeuten, sagt die 35-Jährige Psychologin der Charité. Offensichtlich können gestresste Menschen „durch Meditation ihr Gehirn regelrecht umtrainieren.“ und ihre kognitiven Leistungen verbessern.

 

Eine andere Untersuchung habe gezeigt, dass bei langjährigen Meditierenden die typisch altersbedingte Abnahme der frontalen Großhirnrinde ausgeblieben sei. Hölzel beschreibt die Meditation als „Das Loslassen von Geschichten, die im Kopf kreisen.“ Nach dem derzeitigen Stand der Forschung kann diese Art von geistiger Versenkung die „Selbstregulationsfähigkeit“ verbessern.

kinderyoga

 

Yoga und Meditation, das haben dutzende Studien gezeigt, können Faktoren wie Wohlgefühl, Lebensqualität und Mitgefühl steigern. Die Daten, dass Yoga die kognitiven Leistungen verbessert und sogar gegen Demenz hilft, verdichten sich, sagen Hirnforscher wie Hölzel von der Charité. Eines werde schon jetzt immer klarer: Stress, der Fluch unserer Zeit, lasse sich durch nichts so gut besänftigen wie durch Meditation, Atemtechnik und Körperübungen.

 

Beispiel für eine Kinderyoga-Entspannungs-Übung

Eine löwenmäßige Entspannung

  • Leg dich auf den Rücken und mach es dir auf deiner Matte bequem.
  • Lass alle Muskeln locker. Spür, wie du auf dem Boden liegst, und lass ganz locker.
  • Der Bereich um deine Augen ist gelöst, die Augenlider sanft geschlossen. Das Gesicht gelöst. Die Zunge gelöst vom Gaumen. Der Unterkiefer ist gelöst. Die Lippen weich und ein wenig geöffnet.
  • Der Atem kommt und geht durch die Nase, ein und aus.

 

kinderyoga

 

Stell dir vor: Du bist ein Löwe

Du liegst unter dem blauen Himmel Afrikas auf einem kleinen Hügel in der Sonne. Du spürst unter dir das warme, weiche Gras. Der Boden ist warm und trägt dich. Du kannst ganz loslassen. Als Löwe bist du stark und geachtet. Du brauchst dich vor nichts und niemandem zu fürchten.

 

Hinter dem Schilf steht ein Storch auf einem Bein und wartet. Ab und an quakt ein Frosch. Die Krokodile liegen am Wasserloch, dösen in der Sonne. Die Affen in den Bäumen haben Ruhe gegeben, sitzen an einen Ast gelehnt oder knabbern an einem Blatt. Die Giraffen stehen an einem Baum. Die Elefanten haben sich vor der heißen Sonne in den Schatten des Buschs zurückgezogen. Ab und an hört man ein Trompeten. Sonst ist alles ruhig und friedlich hier.

 

Du bist die Löwin, der Löwe, und alles ist gut…

  • Komm dann langsam wieder zurück, indem du dich räkelst und dehnst, streckst und gähnst.
  • Atme tief ein und aus, bis du wieder ganz wach bist, und roll dich dann über eine Seite hoch.

 

Tipp für den Alltag

Die alten Yogis haben beobachtet, dass die Löwen nicht heiser werden, obwohl sie so viel brüllen. Denn, wenn niemand schaut, strecken sie die Zunge ganz weit heraus, ohne jedoch zu brüllen. Diese Übung ist auch gut für dich – vor allem im Herbst und Winter. Denn sie beugt Husten und Heiserkeit vor. Wenn du beim Vorsingen oder bei einem Vortrag in der Schule manchmal heiser bist vor Aufregung, dann kannst du auch diese Löwenübung machen – aber still und ohne Brüllen. Das hilft.

 

Beispiel für eine Kinderyoga-Haltung/Asana

Der Baum

der-baum-yoga

Yogis haben einen Baum beobachtet und festgestellt: Der Baum hat eine tief reichende Wurzel, die ihm einen festen Stand verleiht. Nach oben hin verjüngt sich der Baum in die Zweige, wird ganz flexibel und reagiert mit seinen Blättern auf kleinste Luftbewegungen. Dabei steht der Baum sicher, fest und in sich ruhend. Selbst starken Stürmen kann er Widerstand halten, wobei die Krone flexibel im Wind weht.

 

Im Üben wird dies nachvollzogen: Zunächst der feste Stand auf beiden Füßen, dann – mit dem Heben der Arme nach oben – die Darstellung der Zweige. Der Atem fließt frei, denn alles soll möglichst ohne Anstrengung geschehen. Die Wirkung der Haltung/Asana ermöglicht einen sicheren Stand und bringt den Übenden ins Gleichgewicht. Durch wiederholtes Üben wird aber nicht nur der Gleichgewichtssinn trainiert, sondern auch die geistig-emotionale Balance. Die rechte Körperhälfte steht für die geistige Seite und die linke für die Emotionale. Durch diese Haltung/Asana kann eine innere Gelassenheit entwickelt werden und Selbstsicherheit entsteht. Das äußere Bild wird ebenso ins Üben mit einbezogen wie das assoziative Bild, das entsteht, wenn wir einen erhabenen starken Baum betrachten. Aus dieser Verknüpfung zwischen körperlicher Übung und geistiger Vorstellung ergeben sich mit fortgesetztem Üben die ganzheitlichen Wirkungen des Hatha-Yoga.

 

Der Hatha-Yoga

Freier Geist in einem gesunden Körper

Der Begriff Hatha-Yoga

Der Begriff Yoga hat im Sanskrit, der altindischen Hoch- und Schriftsprache, zunächst die Bedeutung von Joch oder Ochsengeschirr, einem Doppeljoch, unter das man die Ochsen vor den Karren spannen konnte. Im Lauf der Zeit erhielt dieses Wort die übertragene Bedeutung von Vereinigung. Mit dem Ha-Tha-Yoga kommen zwei Aspekte hinzu, die bereits auf die Übungspraxis hinweisen. Der Sanskritbegriff Ha bedeutet Sonne und Tha Mond. Diese Begrifflichkeit beschreibt Polaritäten, die wir überall entdecken können, wie zwischen Sonne und Mond und Tag und Nacht sowie deren Ausgleich.

 

Die verschiedenen Formen des Hatha-Yoga

Früher war der Schüler an die speziellen Formen des Übens gebunden, die er bei seinem Lehrer gelernt hatte. Dadurch bildeten sich im Laufe der Zeit verschiedene Traditionen der Hatha-Yogapraxis auf dem indischen Subkontinent aus. Diese Entwicklung unterschiedlicher Traditionen ist bis in die heutige Zeit lebendig geblieben. So finden wir unter dem Oberbegriff Hatha-Yoga sehr unterschiedliche Ausprägungen: den beinahe ursprünglichen Ashtanga-Yoga mit Haltungen und Abläufen, die mit großer Dynamik geübt werden; den nach dem indischen Yoga-Lehrer B.K.S. Iyengar benannten Iyengar-Yoga, der auch mit verschiedenen Hilfsmitteln übt und teilweise akrobatisch anmutende Übungen beinhaltet; oder den Yoga in der Tradition des Sivananda mit weichen Übergängen bei den Körperhaltungen und vielen mentalen Übungen.

 

Als Hatha-Yoga Europa eroberte

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Hatha-Yoga in Europa bekannt. Eine ganze Reihe von Wissenschaftlern und Medizinern beschäftigte sich mit Yoga. Einer der bekanntesten Vertreter ist sicherlich der Nervenarzt Prof. Dr. Johannes Heinrich Schultz, der in den 1920er Jahren das bekannte Autogene Training entwickelte – ein Entspannungsverfahren, zu dem er, wie er selbst mehrfach schrieb, insbesondere von der Hatha-Yoga-Praxis inspiriert wurde. Teile seiner Entspannungsmethode hat er dabei direkt aus der Atemschulung des Hatha-Yoga übernommen.

 

In den 1950er und 60er Jahren trat dann endgültig der spirituelle Aspekt der Yogapraxis in den Hintergrund, und mit dem Auftreten von Karen Zebroff und ihrem ‚Yoga für jeden‘ im Deutschen Fernsehen in den 1970er Jahren war Hatha-Yoga klar definiert als eine zwar exotische, aber wirksame Technik, die den Körper gelenkig erhält, die Atmung vertieft und zur Entspannung führt. Der Ansatz ist bis heute einen gesunden, beweglichen Körper sowie einen flexiblen, wachen Geist zu schulen.