Sicher Wandern – So verringern Tourenführer ihre Haftungsrisiken

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Gruppengröße bei Wanderungen

Empfehlung des DAV in Zusammenarbeit mit Naturfreunde

Bei Wanderungen im Flachland liegen die Richtwerte pro Tourenführer bei 10-15 Teilnehmern,

bei Bergwanderungen bei 6-8 Teilnehmern, und

bei Klettersteigtouren werden 4-5 Teilnehmer pro Tourenführer empfohlen.

So verringern Tourenführer ihre Haftungsrisiken

Touren in der Natur, sei es Wandern, Bergsteigen oder Klettertouren, sind immer mit gewissen Risiken verbunden. Diese Risiken kann ein Veranstalter nicht komplett vom Teilnehmer abwenden. Tourenführer, darunter Bergführer, Wanderleiter und Reiseleiter, tragen eine große Verantwortung für ihre Gruppen und müssen sicherstellen, dass die Gefahr über das allgemeine Risiko hinaus minimiert wird.

Obwohl das genaue Verhältnis zwischen dem allgemeinen Risiko des Teilnehmers und den Organisationspflichten des Veranstalters nur im Einzelfall bestimmt werden kann, gibt es einige bewährte Methoden zur Reduzierung der Haftungsrisiken:

1. Transparente Ausschreibung

Teilnehmer müssen genau wissen, was sie bei der geplanten Tour erwartet. Dies bedeutet, dass sowohl die Art der Tour als auch die spezifischen Gefahren klar beschrieben werden sollten. Außerdem müssen die benötigten Fähigkeiten und die notwendige Ausrüstung detailliert aufgeführt werden, ebenso wie der Ort und der zeitliche Umfang, beispielsweise die reine Gehzeit ohne Pausen.

2. Sorgfaltspflicht

Veranstalter sind verpflichtet, nur geeignete und ausgebildete Tourenführer und Trainer einzusetzen. Diese sollten entweder eine einschlägige aktuelle Ausbildung oder umfangreiche Erfahrung vorweisen können.

Das sogenannte Jamtal-Urteil des Oberlandesgerichts München betont, dass Teilnehmer erwarten dürfen, dass der Tourenführer durch Ausbildung, Erfahrung und Ortskenntnis ein Höchstmaß an Sicherheit bietet. Dies umfasst die Überprüfung der Ausrüstung, die Einschätzung von Gefahren und, falls notwendig, den Abbruch der Tour bei unmittelbarer Gefährdung. Tourenführer müssen auch mit klaren Entscheidungsstrategien ausgestattet sein, um in Gefahrensituationen angemessen reagieren zu können.

3. Gruppengröße

Es gibt Richtwerte für die maximale Anzahl von Teilnehmern pro Tourenführer, die unbedingt eingehalten werden sollten, um die Sicherheit der Gruppe zu gewährleisten. Beispielsweise wird bei Wanderungen im Flachland eine Gruppengröße von 10-15 Teilnehmern pro Tourenführer empfohlen, bei Bergwanderungen 6-8 Teilnehmer, und bei Klettersteigtouren 4-5 Teilnehmer.

4. Risikomanagement

Tourenführer sind für die Sicherheit ihrer Teilnehmer verantwortlich, doch Risikomanagement ist auch eine gemeinschaftliche Aufgabe. Teilnehmer sollten zu eigenverantwortlichem Handeln befähigt werden, was auch die Fähigkeit einschließt, eigene konditionelle oder technische Überforderungen zu erkennen und zuzugeben.

Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte können Tourenführer ihre Haftungsrisiken deutlich reduzieren und gleichzeitig eine sichere und angenehme Erfahrung für alle Teilnehmer gewährleisten.

Für ausführlichere Informationen und weiterführende Richtlinien besuchen Sie bitte den Originalartikel hier, Seite 11.

 Quelle

https://www.naturfreunde.de/sites/default/files/naturfreundin_4-16_0.pdf, Seite 11.

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