Gegen trübe Stimmung – Warum die Natur die beste Medizin ist

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Winterschlapp und trübe Stimmung? Da hilft nur eines: runter von der Couch und ab in den Wald oder in den Park. Wir zeigen Ihnen gute Gründe zum Rausgehen im Winter.

Sie sind wacher

Es ist dämmrig, wenn Sie morgens das Haus verlassen, und dunkel, wenn Sie wiederkommen? Wer springt da schon schwungvoll aus dem Bett? Sie brauchen den Kontrast von hell und dunkel, um Ihre innere Uhr im Gehirn zu stellen, die alle Körperfunktionen im 24-Stunden-Rhythmus koordiniert. Wird sie verstellt, weil Sie beispielsweise den Tag in schlecht beleuchteten Innenräumen verbracht haben, kann das zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen führen, depressive Verstimmungen hervorrufen und das Immunsystem schwächen.

„Umso wichtiger ist im Winter eine kräftige Dusche natürliches Licht, und das möglichst früh, denn Licht wirkt zu jeder Tageszeit anders“, sagt Professor Achim Kramer, Leiter des Arbeitsbereichs Chronobiologie an der Berliner Charité. Eine gute Dosis sind 30 bis 60 Minuten Morgenlicht. Versuchen Sie deshalb, zu Fuß zur Arbeit zu gehen, oder radeln Sie. Das lohnt selbst an trüben Wintertagen, weil es draußen immer noch wesentlich heller als drinnen ist.

Sie tun etwas für ihr Gehirn

Wenn man sich draußen bewegt, wird man schlau? Kaum zu glauben und so ist es. Studien mit Kindern zeigen, dass diejenigen, die regelmäßig im Wald herumtollen oder Spielplätze unsicher machen, nicht nur körperlich fitter sind. Sie können sich auch besser konzentrieren und bekommen bessere Noten als Stubenhocker. Kein Wunder, denn nur draußen gibt es genügend Raum zum Klettern, Balancieren, Rennen und in die Pfützen springen. Kurzum viele Möglichkeiten die Motorik und Sinne zu schulen.

Durch das Ausprobieren in der Natur werden die Nervenzellen im Gehirn angeregt, sich zu vernetzen. Sie arbeiten besser und leiten Impulse schneller weiter. Doch nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene profitieren von der Bewegung in der Natur und bilden neue Verknüpfungen der Nervenzellen im Gehirn. Die frische Luft tut ihr Übriges. Sie versorgt uns mit Sauerstoff und regt so die Hirnregion an, die für das Denken zuständig ist. Rausgehen ist also das beste Rezept gegen Denkblockaden.

Sie bleiben in Form

Sonnig und schneeverzuckert – in solchen Postkarten-Momenten lockt der Winter viele Menschen vor die Tür. Im Normalfall sehen die kalten Monate in unseren Gefilden jedoch nass und grau aus. Kein Wunder, dass es Sie ab November vom Bürostuhl schnurstracks aufs Sofa zieht. Das, in Kombination mit der winterlichen Lust auf deftiges Essen, sorgt dafür, dass wir immer träger werden und es gibt eine Lösung für dieses Problem: Bewegung und zwar draußen.

Finden Sie nicht auch, dass die Luft im Winter viel klarer und erfrischend ist? Der positive Nebeneffekt: Bewegung draußen fordert uns mehr als drinnen. Unebener Boden, Gegenwind: Das fordert Sie mehr als ein Laufband in einem Fitnessstudio. Egal ob Radfahren, Joggen, Nordic Walking oder Wandern: alle Sportarten können Sie auch jetzt, im Winter, machen. Sie brauchen nur der Witterung angepasste Funktionsbekleidung. Was heißt Funktionsbekleidung? Funktionsbekleidung besteht aus synthetischen Fasern oder Merinowolle und leitet die Feuchtigkeit, die Sie während der Bewegung produzieren nach außen. Das Material trocknet sehr schnell, beziehungsweise saugt es erst gar keinen Schweiß auf, sodass Sie trocken und warm bleiben. Lesen Sie hier mehr über die Eigenschaften von funktioneller Bekleidung.

Sie können Freiluftaktivitäten auch leicht in den Alltag einbauen. Nutzen Sie jede Gelegenheit für einen Fußmarsch. Steigen Sie eine Station früher aus und laufen Sie den Rest nach Hause. Dies bietet sich besonders an, wenn Sie nach der Arbeit Zeit haben und entspannen wollen. Bei einem gemütlichen Spaziergang nach Hause können Sie richtig abschalten und die Natur genießen. Studien zeigen, dass Spaziergänge in Landschaften oder Parks die Konzentrationsfähigkeit steigern. Einen ähnlichen Effekt hat der Blick ins Grüne. Er entspannt zudem Ihre Augen. Der Blick in die Ferne ist sehr wichtig, wenn Sie jeden Tag stundenlang auf einen Bildschirm schauen.

Sie können entspannen

Wenn Sie eingemummelt durch den Wald laufen, werden Sie Schritt für Schritt merken, dass Sie leichter werden. Vielleicht zaubert Ihnen die Natur ein Lächeln ins Gesicht und die trüben Gedanken sind fort. Die Natur hat schon viele große Denker, Maler und Schriftsteller inspiriert. Der Pegel des Stresshormons Cortisol nimmt messbar ab, der Blutdruck sinkt, die Zufriedenheit steigt. Ein Spaziergang in der Winterlandschaft ist also ein optimaler Wegbereiter für neue inspirierende Gedanken. Das Auge kann einmal weiter schauen als bis zum nächsten Bildschirm, der Lärm verebbt und die Gedanken fließen. Verschiedene Studien zeigen, dass Natur unmittelbar positiv auf unsere Psyche wirkt. Nur das Warum ist noch nicht genau geklärt. Wahrscheinlich ist es so, weil die Natur uns nicht mit Reizen überflutet. Eine vorbeiziehende Wolke zu beobachten, strengt nicht an und die Farbe Grün entspannt unsere Augen. Welche Mindestdosis Natur es fürs Wohlbefinden braucht, ist nicht bemessen. So viel Natur wie möglich, ist unsere Empfehlung.

Sie sind weniger anfällig für Schnupfen

Draußen nasskalt, innen kuschelig warm – so fühlen wir uns im Winter wohl. Das Problem ist, dass unsere Schleimhäute in Nase und Rachen die trockene Heizungsluft gar nicht mögen. Sie sorgt dafür, dass unsere empfindliche Schleimhaut der Nase austrocknet, was den Erkältungsviren hilft, sich einzunisten. Von dort ist es nicht mehr weit bis in den Rachen, schon sind Schnupfen und Husten vorprogrammiert. Was tun? Die Heizung runterdrehen ist eine Option. Rausgehen umso besser! In der Winterluft können sich die Schleimhäute erholen, außerdem regt die Bewegung die Durchblutung an, was wiederum gut fürs Immunsystem ist. Bei Frost ist die Luft eher trocken, Sie sehen das an den Atemwölkchen. Deshalb stets durch die Nase einatmen. Das hält die Nasenschleimhaut aktiv, und feuchtet zugleich die einfließende Luft für die Bronchien an.