GESUNDHEIT || Hochbegabung bei Erwachsenen

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Hinweise auf überdurchschnittliche Intelligenz oder Hochbegabung bei Erwachsenen:

  • Hohes Lern- und Denktempo
  • Schnelles Erfassen komplexer Zusammenhänge, Gesetzmäßigkeiten und Grundmuster
  • Ungeduldig, wenn andere nicht auf den Punkt kommen
  • Ungeduld sich selbst gegenüber
  • Frustration, dass andere zu langsam sind
  • Sprunghaftes Denken, andere können den Gedankengängen oft nicht folgen
  • Gutes Abstraktionsvermögen, gutes logisches Denkvermögen
  • Großer Wortschatz
  • Gutes Gedächtnis, hohes Detailwissen
  • Hohe Konzentrationsfähigkeit
  • Hohes Sprechtempo
  • Ausgeprägter Wissensdurst
  • Bedürfnis nach lebenslangem Lernen und Weiterentwicklung
  • Ausgeprägtes Reflektieren; das kann zu Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung führen
  • Mag kontroverse Diskussionen
  • Interesse an anspruchsvollen Themen wie z.B. Naturwissenschaften, Philosophie, Astronomie
  • Kritisches Denken, Hinterfragen von Autoritäten, Fakten und Meinungen
  • Fähigkeit zum Perspektivenwechsel
  • Probleme mit einfachen Aufgaben und Routineaufgaben. Das kann im Umfeld zu Reaktionen führen wie: „Was, das kannst Du nicht, ich dachte Du bist so schlau?“
  • Widerwillen, Unlust, unkonzentriert und schnell gelangweilt bei monotonen Aufgaben und Wiederholungen
  • Schnell gelangweilt, sobald Themen durchdrungen sind, beruflich wenig Neues oder keine Möglichkeiten einer Weiterentwicklung besteht
  • Starkes Bedürfnis nach Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Freiheit, Freigeist, schwimmt gegen den Strom, Nonkonformismus
  • Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
  • „Alien-Effekt“, fühlt sich nicht für diese Welt geschaffen und wie von einem anderen Stern
  • Perfektionismus, sich selbst und anderen gegenüber
    • Die hohen Leistungs-Ansprüche Hochbegabter an sich selbst führen nicht selten dazu, dass sie sich erst gar nicht einer Leistungs-Situation stellen möchten, da sie Angst haben zu versagen oder Negativ-Erfahrungen gemacht haben mit Leistungsbeurteilungen und/oder die Erfahrung gemacht haben abgewertet zu werden, siehe hierzu auch Underachievement
  • Erkennen ihre Leistung häufig nicht an und sehen nur, was sie nicht können oder nicht erreicht haben
  • Kein Freund von Oberflächlichkeiten, Smalltalk
  • Lieber wenige, tiefere Freundschaften, als viele oberflächlichere
  • sensibel und feinfühlig, daher Probleme z.B. am Arbeitsplatz:
    • Hochbegabte Menschen spüren häufig, was in der Luft liegt. Sie können sich meist richtig in Situationen oder Menschen hineinfühlen, erkennen Sachverhalte, die im Umfeld ablaufen. Sie sind daher häufiger stark belastet oder überlastet, da sie das, was sie mitbekommen, emotional stark in Anspruch nimmt.

Hochbegabung und Depression

Devianz-Erschöpfung

„Für einen Menschen ist es einfach ermüdend von den anderen immerzu als jemand wahrgenommen zu werden, der anders ist und ein abweichendes Verhalten zeigt. Der daraus resultierende Schmerz kann zu einer Depression führen, die sich wiederum in Form von Wut äußern kann.“, Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung, James T. Webb.

Wie eine Walnuss, die man knacken muss, muss man sich aus dem gesellschaftlichen schwarzen Mantel/selbstauferlegten Zwang gesellschaftlicher Norm zu entsprechen, befreien. (Omega-3-Fettsäuren, die in Walnüssen enthalten sind, sind wichtig für eine gesunde Ernährung und für ein gesundes Gehirn.)

Underachievement bei Hochbegabung

Viele erwachsene Hochbegabte wissen gar nicht, dass sie hochbegabt sind, weil die uninformierte Gesellschaft und Berichterstattung immer noch das Bild vom hochbegabten Wunderkind vermittelt, das mit 4 Jahren Klavier spielt oder mit 7 Jahren schon 4 Fremdsprachen spricht. Dabei kommt es auch bei Hochbegabten darauf an, in welchem Umfeld und unter welchen Bedingungen sie aufwachsen, dass sie im Kindesalter bereits ihre Hochbegabung voll ausschöpfen können.

Die Erwartungen der Eltern an das Kind sind für das Kind entscheidend

Wird die Hochbegabung in der Kindheit nicht gefördert oder gar unterdrückt, weil ein Elternteil weit hinter dem Intellekt des Kindes liegt und/oder dazu psychisch krank ist, lernt ein hochbegabter Mensch, dass seine Besonderheit nicht in Ordnung ist, nicht in die gesellschaftliche Norm passt. Infolgedessen versucht sich der Hochbegabte in die gesellschaftliche Norm zu fügen und lernt sich dem Durchschnitt anzupassen. Dieser negative Prozess kann eine Leistungsstörung nach sich ziehen, die bei leistungsschwachen Hochbegabten als Underachievement bezeichnet wird.

In Folge der Verleugnung der Hochbegabung von außen durch das Umfeld, und der Verdrängung der eigenen Identität durch den Hochbegabten, kann ein hochbegabter Mensch gar lernen, wie er durchschnittliche Noten schreibt, um nicht unangenehm aufzufallen oder Ablehnung zu erfahren. Im schlechteren Fall führt die Verdrängung dazu, dass der Hochbegabte gar eine Blockade entwickelt sein Leistungspotential abzurufen. Tränen sind an dieser Stelle, und auch sonst zu jeder Zeit, erlaubt, die Rettung naht, bitte weiterlesen!

Wie Kurt Tucholsky bereits sagte: „Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.“

Ein furchtbarer Leidensweg und Schmerz, der sich im Außen durch körperliche Erkrankungen widerspiegeln kann, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann. Ich musste 26 Jahre alt werden, um mir selbst zuzugestehen ich selbst zu sein. Dann sind viele Jahre ins Land gegangen, bis ich den Horror, den ich als Folge der Verdrängung meiner eigenen Identität erlebt habe, aufgearbeitet hatte, um schlussendlich mit 32 Jahren zu realisieren, dass ich hochbegabt bin, obwohl ich meinen IQ bereits mit 15 Jahren kannte. Unglaublich? Heute bin ich stolz und möchte mein Wissen mit dir teilen.

Erschaffe dir deine eigene sichere Insel und mach dein Ding!

Vorurteile und Neid: hochbegabte Kinder und Erwachsene erfahren häufig Ablehnung

Glaubenssätze, die einem als Kind von Eltern und Lehrern infiltriert werden, die dem Geist eines Hochbegabten nicht folgen können, können sich bis zum Tod manifestieren, wenn man sich dieser nicht bewusst wird. Wenn das Umfeld nicht in der Lage ist, deinen Gedanken und Gefühlen zu folgen, bei Hochbegabten beispielsweise der ausgeprägte Gerechtigkeitssinn und Wut, und immer wieder mit Ablehnung und schlechten Noten reagiert, scheint es mir nur allzu verständlich, dass man sich zur Schmerzvermeidung anpasst.

Ich kannte meinen IQ und wusste, dass ich überdurchschnittlich intelligent bin. Dass mein überdurchschnittlicher IQ gleichzeitig bedeutet, dass ich hochbegabt bin und besondere Fähigkeiten habe, die nur circa 2-3 % der Bevölkerung zuteil werden, war mir nicht bewusst. Warum? Hochbegabte – das sind doch diese Wunderkinder. Besondere Leistungen erbrachte ich noch nicht. Meine Noten waren durchschnittlich und mein Studium hatte ich abgebrochen. Außerdem hatte ich doch in der Schule gelernt, wo ich stehe, oder etwa doch nicht?

Auch die Autorin und Expertin Andrea Schwiebert beschreibt in ihrem Buch „Kluge Köpfe, krumme Wege?: Wie Hochbegabte den passenden Berufsweg finden“ die Schwierigkeiten, die Hochbegabte im Laufe ihrer Entwicklung meistern müssen, und widerlegt aus ihrer Praxiserfahrung das Bild des hochbegabten Wunderkindes.

Was ist Underachievement?

Underachiever haben mit der Leistungserbringung negative Erfahrungen gemacht und versuchen Schmerz zu vermeiden. Leistung bedeutet für sie, im Gegensatz zu Leistungserbringern, nicht Belohnung, sondern Schmerz.

Eine Ursache für das Underachievement eines Hochbegabten kann auch eine Erkrankung sein, beispielsweise die Depression. Unterforderte Hochbegabte, die aus verschiedenen, meist sozialen Gründen, hinter ihrem Leistungspotential zurück bleiben und ihre Hochbegabung nicht frei ausleben können oder dürfen, neigen dazu Depressionen zu entwickeln, wodurch das Leistungspotential der Hochbegabung nicht abgerufen werden kann, die Beteiligten von sich selbst vielleicht sogar den Eindruck haben, dass sie faul sind oder keine Lust haben.

Alles ist möglich – Underachievement kann überwunden werden

Entdecken Underachiever eine Möglichkeit ihre Hochbegabung zu leben, indem sie angemessen gefordert und unterstützt werden, kann sich auch ein Underachiever zum leistungsstarken Hochbegabten entwickeln. Der Zustand des Underachievements kann mit Liebe, Zeit, Verständnis, Kraft, Motivation, Perspektive und einem gesunden stabilen Lebensumfeld behoben werden. Für alle studiengescheiterten Underachiever hier kurz und simpel eine mögliche Lösung für das Problem:

„Studieren ist für Loser. Werd Unternehmer.“

Das folgende Bild ist aus einem sozialen Netzwerk, wo man sich über Underachievement ausgetauscht hat. Also über die Loser der Hochbegabten. Klingt hart und so hart bekommt man das auch von der Gesellschaft zu hören. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass kein Schwein sich für die armen Underachiever interessiert und man sich da rauskämpfen muss. Ich habe auch den Weg des Unternehmertums gewählt bzw. hatte ich keine andere Wahl. Ich brenne dafür, kein Wunder, denn das Unternehmertum hat mir Leben eingehaucht und meine arme „underachievte“ Seele gerettet.

Ah! Hier ein Beispiel für eine, als Unternehmerin erfolgreiche, Studienabbrecherin

Warum betone ich in der Überschrift, dass die Unternehmerin Sina Trinkwalder Studienabbrecherin ist? Weil Sie das zum einen von sich selbst schreibt und, weil zum anderen so ein Studienabbruch für die meisten Menschen schon ein schmerzvoller Prozess ist, wegen dem man allerdings nicht den Kopf in den Sand stecken sollte. Es liegt auf der Hand, dass die Fähigkeiten eines erfolgreichen Unternehmers oder einer erfolgreichen Unternehmerin nicht dem entsprechen, was einen erfolgreichen Akademiker ausmacht. Ein Akademiker widmet sich der Theorie, während sich ein Unternehmer mit und in der Praxis durchsetzen muss. Jeder sollte, meiner Meinung nach, nach seinen persönlichen besonderen Fähigkeiten leben. Diese decken sich manchmal nicht mit dem Trampelpfad, der von der Gesellschaft vorgegeben wird.

Dies hat sich Sina Trinkwalder offenbar auf die Fahnen geschrieben, denn sie gibt Menschen eine Chance, die auf dem Arbeitsmarkt sonst nur schwer Arbeit finden. „Wir können die Welt nicht verändern, aber jeden Tag ein bisschen besser machen – das ist das Credo von Sina Trinkwalder (Jahrgang 1978), der Gründerin von manomama. Eine Querdenkerin und Visionärin, mit dem Herz am richtigen Fleck, einem erfolgreich abgebrochenen Politik- und BWL-Studium und dem nötigen Starrsinn, aus dem „geht nicht“ ein „geht doch“ zu machen.“, https://www.manomama.de/wir-ueber-uns.

Am besten hat mir gefallen? Na klar: „Eine Querdenkerin und Visionärin, mit dem Herz am richtigen Fleck, einem erfolgreich abgebrochenen Politik- und BWL-Studium“

Hier geht’s zum Beitrag: https://tramunquiero.com/gesundheit-success-i-cant-take-this-shit-no-more/

Hochbegabte sind eine Minderheit

Underachievement! Pff! Hochbegabte haben besondere Anforderungen und können nicht dem Durchschnitt entsprechen. Hochbegabte und hochbegabte Underachiever sollten, wie jeder Mensch, nach ihren eigenen individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen leben. Wie viele andere Minderheiten auch, brauchen Hochbegabte dabei eine besondere Durchsetzungskraft das, was sie besonders macht, frei leben zu können. Ich gratuliere dir, wenn du volljährig bist, denn nun erlaubt dir der Gesetzgeber deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich wünsche dir, dass du unabhängig und frei wirst.

„Was kaum bekannt ist: Zwei Prozent der Bevölkerung, also 1,6 Millionen Deutsche, gelten als hochbegabt.„1 Um das flächendeckend am Beispiel von Ärzten zu vergleichen, weil es Ärzte an jeder Ecke gibt: „Demnach waren im Jahr 2016 bundesweit 378.607 Ärzte tätig.“2 Ne ganze Menge Hochbegabte also.

Quellen:

2 Responses

  1. Norbert
    | Antworten

    Sehr schöne Seite. Enthält viele interessante Informationen. Danke.

    • TeamTramunquiero
      | Antworten

      Hallo Norbert,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Wie hast du die Seite gefunden?

      Sarah von Tramunquiero

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